Sunday, May 08, 2005

Selbsterkenntnis, Wünsche und Neigungen

Ja, was soll ich sagen. Seit ca vier Monaten halte ich mich für einen 'richtigen' SMer - ein Wissen, das über fast 17 Jahre gewachsen ist. Dennoch war das Selbst-Eingeständnis eigentlich das Wichtigste für mich. Denn auf einmal drängt ein Teil meiner Persönlichkeit nach oben, der zwar nicht verschüttet war (viel zu stark dafür), aber ängstlich gehütet und versteckt wie ein behindertes Kind.
Jetzt rutsche ich mit steigender Geschwindigkeit in die Szene hinein, und ganz natürlich kommt da auch der Wunsch auf, sich anzupassen.
Vieles, was es da so gibt, finde ich fast so abstoßend wie jeder Vanilla. Cutting, Klinikspiele, Petplay - alles nicht so mein Ding, oder besser: ein Tabu. Trotzdem habe ich Dinge getan, die ich mir vorher nicht im Traum vorgestellt hätte.
Masken und richtig heftige Fesselung - das war immer mein Ding. Auch wenn ich Schmerzen schon als Kind erstaunlich gut aushalten konnte (die Schwester bewunderte mich richtig, als ich mir ohne einen Mucks die 1mm-Kanülle in den Arm schieben ließ) war ich eigentlich nie richtig darauf aus. Auffällig ist nur, wie gern ich meinen Kampfsport gemacht habe. Niemals habe ich mich wohler gefühlt, als wenn mir am Morgen danach alle Knochen im Leib wehtaten.
Tja, ob die Lust am Schmerz jetzt gewollt, erlernt oder immer schon dagewesen ist - was ich ausprobiert habe hat irren Spaß gemacht. Es tut gut zu wissen, daß ich mir meiner Entscheidung auch jetzt noch sicher bin. In der Phantasie kann viel passieren - im Kopfkino gibt es keine wirklichen Schmerzen.

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